Kopfzeile

Inhalt

Heinrich von Herzogenberg (1843 - 1900)

Eine zeitweise in Heiden weilende Berühmtheit war der 1843 in Graz geborene Komponist Heinrich von Herzogenberg. Herzogenberg war mit Johannes Brahms befreundet. 1872 gründete er in Leipzig mit dem Bach-Biografen Philipp Spitta den Bach-Verein und brachte die Bachkantaten in der Thomaskirche erstmals wieder zur Aufführung. Ab 1885 leitete er in Berlin die Abteilung Komposition an der Königlichen Hochschule für Musik.

Herzogenberg entdeckte den damals weltberühmten Kurort Heiden im Jahre 1891. Angetan von der herrlichen Lage, erbaute er das Haus «Abendroth», am Rande des Waldparks, als Sommerresidenz für sich und seine Gattin. Der frühe Tod seiner Frau Elisabeth - sie erlag 1892 mit 44 Jahren einem Herzleiden - machten die gemeinsamen Zukunftspläne zunichte. In den Sommermonaten weilte der Komponist regelmässig im «Abendroth». Hier traf sich viel Prominenz aus Musik und Literatur. Mit seinem Tode am 9. Oktober 1900 schlossen sich die Läden an diesem geheimnisvollen Haus, und es sollte hundert Jahre dauern, bis sie sich wieder öffneten.

Seit dem Jahre 2000 werden in Heiden Herzogenberg-Konzerttage organisiert. Herzogenbergs Kompositionen umfassen Kammermusik, Sinfonien, Instrumentalkonzerte, weltliche und geistliche Lieder, Psalm-Vertonungen, Oratorien, Messen usw. Im «Abendroth» entstanden die Messe in e-Moll op. 87, das Weihnachtsoratorium «Die Geburt Christi» und sein grosses Oratorium «Erntefeier».

Im Jahre 2004 wurde der Verein Internationale Herzogenberg-Gesellschaft gegründet, deren Ziel die ideelle und materielle Förderung des Œuvres von Herzogenberg ist.