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Carl Böckli - Bö (1889 - 1970)

Kunstgewerbeschule Zürich, wozu er später bemerkte: "Als mir, nachdem ich mein Bestes hergab, die Professoren rieten, den Beruf zu wechseln, ich solle lieber Coiffeur werden, wechselte ich die Professoren."

Der Nebelspalter-Verleger Ernst Löpfe-Benz hatte nach einem Karikaturenwettbewerb 1922 die Begabung des jungen Bö als Zeichner und satirischer Dichter erkannt und ihn angestellt.

Karikatur Carl Böckli

Von 1936 bis zu seinem Tod wohnte er in Heiden. In der frühen Heidler Zeit, in seinem Kampf gegen Faschismus, Nationalsozialismus, Fröntlertum und Bolschewismus blühte er förmlich auf. Von Heiden aus schoss er wöchentlich scharfe Pfeile gegen "braune und rote Fäuste". Er war ein Kämpfer für die geistige Landesverteidigung, unter Lebensgefahr, denn schon 1933 wurde der Nebelspalter in Deutschland verboten. Im und auch nach dem Krieg führte er einen unermüdlichen Kampf "gegen Gewalt und Grausamkeit, gegen die Unterdrückung der Freiheit, gegen die Zerstörer der Menschlichkeit, einen Kampf gegen Gesinnungslauheit, gegen Spiessbürger und Jammermeier, gegen Windfähnriche und Bürokratenseelen. Seine Karikaturen und Verse waren träf, spitzig und scharf, aber nie verletzend und gehässig", schreibt der Heidler Autor Rudolf Rohner, der Bö noch persönlich gekannt hatte.

In den rund fünfzig Jahren, die sein Werk umfasse, zielte Bö immer auf die Extreme, die Torheiten der Zeit und die Modeströmungen. Er erkannte Missbräuche und Gefahren früh, so auch die negativen Folgen des zunehmenden Wohlstands der Nachkriegszeit: Bö war einer der ersten Warner vor der Zerstörung der Umwelt. Darüber hinaus nahm er auch den "Amtsschimmel" in der Verwaltung aufs Korn.